Krav Maga Selbstversuch

Wie sieht so eine typische Krav Maga Stunde aus? Was lernt man da? Lest hier meinen persönlichen Erfahrungsbericht über meine allererste Krav Maga Stunde.

Durch Zufall habe ich herausgefunden, dass es in meiner Stadt die Möglichkeit gibt, Krav Maga zu lernen. Nichts wie hin, dachte ich mir. Und meldete mich einfach mal für eine Schnupperstunde Krav Maga für Anfänger an.

Webseite und Räumlichkeiten vermittelten sofort den Eindruck: hier geht es zur Sache. Die vorherrschende Farbe war schwarz. Im Raum befanden sich außer mir zwanzig Männer und zwei Frauen. Gut. Durchatmen. Die erste Frage der beiden Instruktoren an mich lautete: „Hast du einen Tiefschutz? Denn Schläge in die Weichteile tun auch bei Frauen weh.“ Ok. Gut zu wissen, aber nö. Einen Tiefschutz habe ich nicht. Ich hatte mit Kampfsport schließlich bislang noch so überhaupt gar nichts zu tun. Das Ganze wirkte durchaus etwas abschreckend, aber gut. Da musste ich jetzt wohl durch.

Aufwärmen

Die Gruppe bestand, wie schon gesagt, aus etwa 20 Männern und drei Frauen. Es begann mit Aufwärmen. In der Halle hin und herlaufen. Zwischendrin Liegestütze. Und Sit-ups. Sowie weitere Foltermethoden für ungeübte Unsportliche.

Fallen üben

„Nun lassen wir uns aus dem Stand in die Liegestützposition fallen.“ Haha. Der ist gut, der Witz. Ich schaffe so schon keine Liegestütze. Das hab ich beim Aufwärmen schon gemerkt (und mit Damenliegestütze geschummelt). Dementsprechend klappt diese Übung überhaupt nicht. Immerhin nehme ich mir vor, ab und zu abends mal Liegestütze zu machen und im Zirkel im Fitnessstudio vielleicht doch mehr auf Kraftsport zu setzen. Und bin einfach nur froh, als das Fallen üben vorbei ist. Es wurde dann besser. Aber nicht viel.

Aufstehen

Flucht kann besser sein als Angriff. Deswegen ist es wichtig, möglichst schnell aufstehen zu können. Und zwar ohne Hände. Klingt logisch, ist aber nicht so einfach, wie man vielleicht denkt. Und so waren als Nächstes lustige Purzelbäume an der Reihe. Abrollen über die Schulter. Kopf anwinkeln, über die rechte Schulter abrollen, einen schrägen Purzelbaum schlagen und auf den Füßen landen, ohne die Hände dazuzunehmen. Denn die braucht man ja später zum Kämpfen. Klingt logisch, war aber alles andere als einfach. Irgendwann schmerzt die Schulter vom harten Hallenboden. Dazu kommt ein gewisses Schwindelgefühl. Fazit: Übung macht die Meisterin. Hmpf.

Nach hinfallen und herumpurzeln ging es nun darum, wieder aufzustehen. Ohne Hände. Das geht so:  sich auf den Rücken legen, sich mit dem linken Bein und dem rechten Arm abstützen, das rechte Bein nach hinten schwingen, sich mit den Händen vom Boden wegdrücken wie bei einem Sprintstart, in einer fließenden Bewegung aufstehen und drei Schritte nach vorne machen. Das war endlich mal eine Übung, die frau nachmachen konnte.

Das alternative Aufstehen

Natürlich gibt es mehrere Übungen, aufzustehen. Wie zum Beispiel die folgende: auf den Rücken legen. Hände vors Gesicht in Abwehrposition. Ein Bein anwinkeln, Schwung nehmen und hinknien. Wichtig ist dabei, auf dem rechten Bein zu knien und mit dem linken Fuß auf dem Ballen zu stehen zu kommen. Dann aufstehen und nicht die Hände benutzen. Das war eine Übung, bei der ich wieder gemerkt habe: wenn frau das öfter macht, dann kann das was werden.

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