Flamenco Tanz

Anspruchsvoller Tanz aus Spanien

Kaum ein europäischer Tanz ist so anspruchsvoll wie der spanische Flamenco Tanz. Die Kombination aus ungewöhnlichen Zwölf-Achtel- oder Sechs-Achtel-Takten und den dazugehörigen komplizierten Tanzschritten hat schon viele Flamenco-Begeisterte vor kaum überwindbar scheinende Hürden gestellt. Doch es lohnt sich. Wer einmal die wesentlichen Flamenco Tanzschritte und die Rhythmen verinnerlicht hat, für den bieten andere Tanzstile kaum noch Herausforderungen. Zugleich ist Flamenco ein besonders ausdrucksstarker Tanz, für den – anders als bei Standardtänzen – in der Regel kein Partner benötigt wird.

Flamenco Tanz – Aller Anfang ist leicht

Flamenco Anfänger lernen zumeist Tanzschritte von Rumba Flamenco oder Tango Flamenco. Dabei handelt es sich streng genommen nicht um den klassischen Flamenco Tanz, weil diese durch südamerikanische Rhythmen beeinflusst wurden. Rumba und Tango sind jedoch im Verhältnis relativ leicht zu erlernen, weil die Grundschritte nicht sehr kompliziert sind und sich viele Posen und Drehungen integrieren lassen. Auf jedem Anfängerprogramm stehen außerdem die Sevillanas. Diese stammen aus Sevilla und werden dort nach wie vor getanzt. Die Sevillanas sind nach einem strengen Schema aufgebaut. Jede Sevillana besteht aus vier festgelegten Abschnitten, die auch in der Musik zu hören sind. Die Schritte sind dabei – anders als im klassischen Flamenco Tanz – vorgegeben.

Alegrias, Bulerias, Soleas

Für Fortgeschrittene bieten Flamenco Tänze wie die Alegria oder die Buleria, jeweils im Zwölf-Achtel-Takt – größere Herausforderungen. Hier ist besonders viel Beinarbeit gefragt. Flamenco ist ein Steptanz. Flamenco Schuhe haben nicht umsonst Nägel an den Sohlen. Besonders die Beinarbeit ist es, was den Flamenco so spektakulär macht. Die Königin ist jedoch die Solea. Diese vereint Kraft, Ausdruck und Technik auf ganz besondere Weise. Der Ausdruck ist beim Flamenco Tanz besonders wichtig. Dabei geht es nicht nur um eine korrekte Armhaltung oder um eine präzise Beinarbeit. Wer Flamenco Tänzer beobachtet, wird sich kaum der besonderen Magie dieses Tanzes entziehen können. Flamenco erzählt eine Geschichte. Flamencotänzer tanzen keine vorgegebenen Tanzschritte, sondern nutzen ihren Körper als Ausdrucksmittel.

Spaß an der Bewegung

Wer Flamenco in einer Tanzschule lernt und jede Woche eine Stunde neue Schritte lernt, wird sicherlich kaum diesen Grad erreichen. Doch das ist ja auch nicht unbedingt nötig. Wichtig ist der Spaß an der Bewegung und der Spaß daran, auch komplizierte Schritte zu erlernen und zu perfektionieren. Für die, die ihr gelerntes gerne zeigen, organisieren viele Flamencoschulen überdies einmal oder mehrmals im Jahr Flamenco-Feiern, wofür jeder einzelne Kurs eine Choreografie einübt. Flamenco Tanz ist eine Herausforderung – wer aber den Willen hat, zu lernen, wird Geist, Ausdruck und Beweglichkeit trainieren und ein besseres Körpergefühl haben. Und wen begeistert er nicht, der ausdrucksstarke Flamenco Tanz?