Verteidigung gegen Würgegriffe

Auf dieser Seite beschreibe ich Teil zwei meiner ersten Krav Maga Stunde – Verteidigung gegen Würgegriffe. Wer alles von Anfang lesen möchte – hier geht es zur Teil 1 Meine erste Krav Maga Stunde

Abwehr von Würgegriffen

Teil zwei meiner ersten Krav Maga Stunde bestand darin, am Boden herumzukugeln und sich gegen Würgegriffe zu wehren. Auch das hatte durchaus seine Tücken. Ich war froh, dass ich die Übungen mit einer anderen Frau zusammen trainieren konnte. Denn bei diesem Training kommt es zu viel Körperkontakt – etwas, das man vielleicht nicht unbedingt als Frau mit einem fremden Mann üben möchte. Deswegen sind reine Krav Maga Frauengruppen schon wirklich viel wert.

Ein Druck auf den Halsansatz oder ein Stich mit den Fingern in die Augen ist unangenehm und wird einen Gegner vermutlich davon überzeugen, mit seinem Gewürge aufzuhören. In der nächsten Übung ging es nun darum, genau das (also Druck auf den Halsansatz) mit einem Partner zu trainieren. Die Übung:

Auf den Rücken legen. Sich (andeutungsweise) vom Gegner, der neben dir kniet, würgen zu lassen. Um ihn davon abzuhalten, ihm zwei Finger in die Kehle rammen. Dahin wo es wehtut. Dabei gleichzeitig die Hand umklammern  und sie vom Hals wegziehen. Schwung holen, das rechte Knie gegen das Schlüsselbein des Gegners pressen. Gleichzeitig die Hüfte strecken, mit dem Fuß ausholen und den Gegner mit dem Fuß an den Kopf treten.

Urgh. Das sind vier Dinge gleichzeitig. Dazu braucht man beide Beine und Arme. Gar nicht so einfach, den Körper richtig zu sortieren und dann noch die Hüfte zu finden, geschweige denn zu strecken. Auch das erfordert viel Übung, bis man sich im Schlaf so sortieren kann.

Nächste Übung – alternative Würgegriffverteidigung

Der Gegner sitzt auf deinen Beinen und würgt dich (wie gesagt – das ist so eine Übung, die man vielleicht nicht unbedingt mit einem fremden Mann machen möchte). Was also tun? Hüfte heben. Hände des Gegners packen und  zur Seite ziehen, um das Würgen zu unterbinden. Den Gegner mit Schwung von den Beinen runter befördern, dabei die Hände festhalten. Dem Gegner ins Gesicht und in den Unterleib schlagen. Sich auf die Knie des am Boden liegenden Gegners stützen, diese auseinanderdrücken, darauf stützen, aufstehen. Den Gegner zum Abschied nochmals zwischen die Beine treten und davonlaufen.

Auch diese Krav Maga Techniker erfordert Training, bis diese im Schlaf beherrscht wird.

Ausklang

Zum Abschied noch eine kleine Quälerei: auf dem Rücken liegen und mit den Füßen nach einem Polster treten. Super, um neben Muskelkaterin Armen und Beinen auch noch welchen in den Bauchmuskeln zu haben.

Fazit – Übung macht die Meisterin

Das Krav Maga Training war verdammt anstrengend. Auch halbwegs regelmäßige Fitness-Studio-Besuche (mit Cross Trainer, Fahrrad und ein paar netten Zirkel-Übungen) haben mich nicht von einem der schlimmsten Muskelkater meines Lebens bewahrt. Das muss nicht so sein. Ein paar Wochen später habe ich ein eintägiges, fünfstündiges Basis-Seminar besucht. Da haben wir das krasse Aufwärmen weggelassen und der Muskelkater hat sich absolut im Rahmen gehalten.

Prinzipiell ist es aber sicher nicht verkehrt, ein paar Sit-Ups und Liegestützen zu können, ohne zusammenzubrechen oder sich danach drei Tage nicht mehr bewegen zu können. Krav Maga hin oder her.

Die Übungen, die ich in meiner ersten Krav Maga Stunde gemacht habe, zeigen deutlich: wer Selbstverteidigung machen möchte, der muss trainieren. Diese Übungen bringen nur etwas, wenn die Bewegungsabläufe wirklich in Fleisch und Blut übergehen.

Wer also schnell etwas zur Selbstverteidigung sucht, sollte ggf. ein legale Verteidigungswaffen für Frauen wie zum Beispiel Pfefferspray kaufen.