Selbstverteidigung für Frauen und Männer

Jeder sollte sich mit dem Thema Selbstverteidigung beschäftigen. Hier gibt es kurz und knapp einige Tipps dazu – zum Beispiel zum Kauf von Pfefferspray, zu Selbstverteidigungstechniken wie Krav Maga, zu Gefahrensituationen, aber auch zum Notfallrecht und zur Verhältnismäßigkeit.

Hinweise zum Thema Selbstverteidigung für Frauen und Männer

  1. Bring dich nicht selbst in Gefahr. Hole gegebenenfalls lieber Hilfe.
  2. Wehr dich, wenn du angegriffen wirst. Mach auf dich aufmerksam. Vielleicht kann dir jemand helfen. Vielleicht kannst du deinen Angreifer so in die Flucht schlagen. Gegebenenfalls macht es auch die Beweisführung vor Gericht einfacher – vor allem, wenn Wort gegen Wort steht. Da hilft „Nein heißt Nein“ leider nicht viel.
  3. Meide unbeleuchtete oder einsame Orte, wenn es irgendwie geht. Nimm lieber einen Umweg in Kauf.
  4. Das gilt insbesondere für den Urlaub: in manchen Gegenden und Ländern sollten alleinreisende Frauen keine Spaziergänge in der Nacht oder an einsamen Orten unternehmen! Informiere dich vor deiner Reise über die Sicherheitslage!
  5. Beschäftige dich mit Selbstverteidigungstechniken wie Krav Maga. Das ist kein Allheilmittel, aber immer besser als nichts.
  6. Besorge dir gegebenenfalls Pfefferspray und / oder einen Schrillalarm. Auch das ist kein Allheilmittel, aber besser als nichts.
  7. Höre nicht auf die, die dir einreden wollen: „Wenn der Angreifer eine Waffe hat, hilft dir auch Selbstverteidigung nichts.“ Besser, du kannst dich in einigen Fällen wehren als überhaupt nicht. Außerdem kannst du so manchen Angreifer abschrecken, wenn du dich wehrst.
  8. Wenn du dich mit dem Thema Selbstverteidigung beschäftigst, kann dir das helfen, Gefahrensituationen besser einzuschätzen.
  9. Die meisten Übergriffe passieren in privatem Umfeld – hinter der Wohnungstür. Nur 20 Prozent aller Übergriffe geschehen an typischen „Angstorten“ wie im Wald oder im Park.
  10. Wichtig: Verhältnismäßigkeit & Notwehrrecht

Du hast nicht das Recht, prophylaktisch auf jeden loszugehen oder mit Pfefferspray zu traktieren, den du für verdächtig hältst. Wenn du dich nicht sicher fühlst, sprich dein Gegenüber an: Bleib stehen! Bleib weg von mir! Auch, wenn dein Gegenüber nicht reagiert, darfst du unter Umständen nicht sofort zum Angriff übergehen. Das hängt immer von der Situation und der Umgebung ab. Beispiel: Wenn du allein in der Tiefgarage bist, darfst du rechtlich gesehen eher zuschlagen als in einem Park voller Menschen oder auf einem Volksfest. Da könnte dir ja gegebenenfalls jemand helfen. Deine persönliche Sicht über eine Gefährdungssituation kann jedoch von der Sicht der Gerichtsbarkeit abweichen. Das heißt: ein Gericht kann dich vielleicht wegen Tätlichkeit belangen, auch, wenn es für dich Notwehr war.

Also:

Beschäftige dich mit dem Thema Selbstverteidigung.

Und: Don’t get hurt

Weitere Informationen:

Legale Selbstverteidigungswaffen für Frauen

Selbstverteidigung für Männer

Nicht nur Frauen können Opfer von Übergriffen oder zum Beispiel auch von Raub werden.

Die oben genannten Punkte gelten deswegen auch für dich.

Frauen dürfen allerdings eher zuschlagen als Männer, um sich zu wehren. Zum Beispiel in der Tiefgarage. Wenn du dich unverhältnismäßig verhältst, kannst du wegen Tätlichkeit belangt werden.

Also:

Beschäftige dich mit dem Thema Selbstverteidigung.

Und: Don’t get hurt

Starke Männer – schwache Frauen?

Unzählige Filme und Bücher handeln davon, wie starke Männer schwache Frauen retten. Und welche Frau würde sich keinen starken Beschützer wünschen? Dumm nur, wenn gerade keiner da ist hat. Die Lösung: selbst stark sein. Und genau darum geht es auf dieser Seite. Hier findet frau Informationen darüber, wie sie sich selbst verteidigen kann, um sich frei, sicher und unabhängig zu fühlen – und ihr Leben so zu leben, wie sie es möchte. Ohne dass dafür zwingend ein starker Mann notwendig ist.

Sich sicherer fühlen

Um sich sicherer zu fühlen, kann es helfen, auf Hilfsmittel wie Pfefferspray oder Schrillalarm zurückzugreifen. Doch Achtung – Pfefferspray darf in Deutschland nur dann mit sich geführt werden, wenn es zur Tierabwehr (zum Beispiel gegen bissige Hunde) gedacht sind. Mein erstes Pfefferspray habe ich auch tatsächlich von einer Bekannten geschenkt bekommen, um meinen Dackel beim Gassi gehen vor aggressiven Hunden schützen zu können. Seitdem habe ich eigentlich immer Pfefferspray dabei – auch, wenn ich natürlich hoffe, es nie einsetzen zu müssen. Aber frau weiß ja nie. Und schließlich kostet es nicht viel.

Nachts allein unterwegs

Ich hatte in letzter Zeit zwei gruselige Erlebnisse. Abends. In der U-Bahn und im Bus. Der starke Mann war zu Hause. Beim ersten Mal wurde ich von einem noch recht jungen Mann zugetextet. Er fuhr mit mir bis zur Endhaltestelle und wollte und wollte einfach nicht aussteigen. Ein anderes Mal saß ich in einem Nachtbus. Zwei Männer sprachen mich an, machten obszöne Bemerkungen. Zum Glück stiegen sie vor mir wieder aus. Passiert ist beide Male nichts. Aber wohl habe ich mich dabei nicht gefühlt. Selbstverteidigung interessiert mich schon länger. Aber diese beiden Vorfälle waren Anlässe, um mich noch intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen.